1. Koreareise 1999
Zeitplan:
Di, 02.08.99 | München | 12:00 Uhr Abflug |
Mi, 03.08.99 | Seoul | 12:00 Uhr Ankunft Treffen mit Freunden Transfer zur Yong-In-Universität |
Do, 04.08.99 | Yong-In-Universität | 2x TKD Training (vorm. & nachm.) |
Fr, 05.08.99 | Yong-In-Universität | 2x TKD Training (vorm. & nachm.) |
Sa, 06.08.99 | Seoul | Stadtbesichtigung Kukkiwon WTF TKD-Freunde treffen |
So, 07.08.99 | Seoul | Stadtbesichtigung Königspalast etc. & Itaewon, Namdemon usw. Märkte einkaufen Fahrt nach An-Song |
Mo, 08.08.99 | An-Song | Koreanisches Volkskundemuseum in Yong-In Treffen mit Freunden von Chang |
Di, 09.08.99 | An-Song | Hana-Eng. Besichtigung Bürgermeistertreffen Besuch bei Chang's Mutter |
Mi, 10.08.99 | KyongJu | Porzellandorf I-Chon Geschenke einkaufen KyongJu - Klosteranlage |
Do, 11.08.99 | Pusan | Kloster & Tempelanlagen Hafenbesichtigung Pusan |
Fr, 12.08.99 | Pusan | Evtl. Baden gehen; Fischmarkt besichtigen Chagal-Chi" Fahrt nach Changwon (Park) |
Sa, 13.08.99 | Changwon | Fahrt zurück nach Seoul über Daechon (ca. 500 km) |
So, 14.08.99 | Seoul | Einkaufen "Lotte-World", Namsang-Tower, Schule Kim Jae-Min |
Bericht von Meister Hesse
Korea in einem Tag - oder Erlebnisse einer Koreareise vom 03.08.-15.08.99
Nach 12 erlebnisreichen und beeindruckenden Tagen im Geburtsland des Taekwondo kamen am 15. August 1999 zwölf begeisterte Taekwondoschüler des Großmeisters Chang, Jae-Hee aus der südkoreanischen Hauptstadt Seoul nach München zurück. Der Koreatrip ging für die Asienurlauber so schnell vorüber, dass einem die Zeit in Korea wie ein Tag vorkam...doch jetzt von Anfang an.
Nach einem langen Flug kamen wir am 3. August um 9.05 Uhr Seouler Ortszeit in Korea an. Dort wurden wir schon von Freunden unseres Großmeisters erwartet, die uns sehr herzlich empfingen. Nach einem großzügigen typisch koreanischen Begrüßungsmahl wurden wir mit zwei Kleinbussen zur Yong-In-Universität gebracht, in der wir die ersten drei Tage verbringen sollten. An dieser Universität hatte auch unser Trainer sein Diplom abgeschlossen und alle waren sehr auf die Trainingseinheiten gespannt.
Um 5.45 Uhr am nächsten Morgen ging es los – wecken und auf geht's zur „Morgengymnastik". Großmeister Chang erzählte uns später, das zu seiner Zeit er bei dieser Morgengymnastik" jeden Tag etwas Neues über seinen Körper gelernt hatte. Wir jedenfalls waren nach dieser morgendlichen Grenzerfahrung „völlig am Ende". nach dem Frühstück – Kimchi, Reis und Fischsuppe – und einer kurzen Erholungspause ging es dann zu ersten Trainingseinheit. Beeindruckend war vor allen Dingen die Professionalität, mit der an dieser Universität gearbeitet wurde. Unsere eigene Trainingserfahrung beschränkte sich ja bisher auf das Vereinstraining oder Taekwondo auf diversen Lehrgängen.
Wir waren am Ende der zwei Trainingstage jedenfalls alle sehr stolz, für kurze Zeit Teil des Campus der Yong-In Universität gewesen zu sein bzw. Original-Taekwondo" in seiner vollen Blüte erlebt zu haben.
Versehen mit ettlichen Andenken aus der Universität brachen wir am Samstag gegen 9.00 Uhr Richtung Seoul auf, um das Taekwondo-Headquarter Kukkiwon" zu besuchen. Unser Gepäck konnten wir bei Freunden von Großmeister Chang unterbringen. Überhaupt war diese Reise wirklich super" organisiert, angefangen von der Verpflegung und Unterbringung bis hin zu den Sehenswürdigkeiten und geprägt von koreanischer Gastfreundlichkeit. Deshalb an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön und Gam-Sa Hamnida" an die Freunde von Chang, Jae-Hee.
Nach dem schon erwähnten Besuch im Kukkiwon schipperten wir etwa zwei Mekju" (für Nichteingeweihte: Mekju=Bier) lang den Han-River auf und ab. Kurze Zeit später stand eine Fotosession nach der anderen auf unserem Programm: Olympiastadion, Parkanlage usw.usf. Die Zeit verging wie im Flug und am Abend wurden wir einer großen Ehre zu teil – der Prof. Yun der Yong-In Universität lud uns zu einem ausgiebigen Abendessen in seine Wohnung ein.
Am Sonntag, nach einem Blitzbesuch im Kyongbokkung Palace und in der koreanischen Version der Disneyworld – Lotte-World fuhren wir in die Geburtsstadt unseres Meisters – nach Ansong.
Am nächsten Morgen rieben sich alle ungläubig die Augen – auf uns wartete doch tatsächlich ein europäisches Frühstück: Toast, Marmelade, Käse, Schinken und Café. Auch unser sonst so streng koreanischer Meister war von dieser willkommenen Abwechslung sichtlich angetan. Anschließend fuhren wir zum Korean Folk Village - einer Art Freilandmuseum. Bemerkenswerter Weise leben dort noch heute einige Koreaner nach der Art ihrer Vorfahren, sodass sich der Interessierte Besucher buchstäblich wie durch eine Zeitmaschine in die koreanische Vergangenheit zurückversetzt fühlte. Selbstverständlich gab es dort auch eine Menge Möglichkeiten, sein Geld in Souvenirs zu investieren, von der wir alle reichlich Gebrauch machten.
An diesem Abend gab es ein großes Festmahl mit alten Freunden unseres Gastgebers. Es versteht sich von selbst, dass wir an dieser Stelle nicht auf alle feuchtfröhlichen Details eingehen wollen...
Am Dienstag wurden wir von der Stadt Ansong zu einem offiziellem Empfang eingeladen. Nach dem Austausch politischer Höf- und Förmlichkeiten bildete das gemeinsame Foto mit dem Bürgermeister den Höhepunkt dieser Etappe. Anschließend besichtigten wir eine Pilzfarm, die ein Freund Chang's – Ryou Deog-Bong – eingerichtet hatte. Er informierte uns dabei sehr ausführlich über seine Firma und ihre Tätigkeiten. Herr Ryou organisierte darüberhinaus extra für uns einen großzügigen Reisebus, mit dem wir die restliche Zeit quer durch Südkorea fuhren – ein wahrer Luxus!
Am Mittwoch besuchten wir das für seine Keramik im ganzen asiatischen Raum bekannte Dorf Yo-Chu. Einige konnten der Versuchung nicht widerstehen und erwarben einige der herrlichen Kostbarkeiten.
Am nächsten Tag besichtigten wir den Pulguksa Tempel, das Kyongju Nationalmuseum mit seiner traditionellen Tempelanlage und die Sokkuram Grotte mit seiner 3m großen Buddha-statue. Am Abend ging es zu unserem nächsten Zwischenhalt – der Hafenstadt Pusan. Dort ergab sich endlich die Gelegenheit ins Meer zu springen und für einige von uns ein paar koreanische „Mädels“ kennen zu lernen.
Auf dem Weg nach Changwon legten wir auf dem Fischmarkt einen kurzen Stopp ein und Priester Hong demonstrierte eindrucksvoll, wie man lebendigen Octopus mit Stäbchen verspeist. Während der anschließenden Fahrt wurde auch das Karaokeequipment unseres Reisebusses getestet und so verging die Zeit recht schnell.
Am Samstag, dem letzten Tag unserer Visite erledigten wir in Seoul unsere letzen Einkäufe und versuchten die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren zu lassen. Zu schnell war alles an einem Vorübergegangen und der Eine oder Andere konnte sich gar nicht vorstellen, am nächsten Morgen wieder in Deutschland zu sein.
Reich beschenkt ließen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge unseren Tae-kwondo Großmeister Chang, Jae-Hee in Korea zurück, der sich noch ein paar Tage ohne uns in seinem Heimatland ausruhen durfte.
Im Nachhineien kam es uns allen wie an einem Tag geschehen vor - an dieser Stelle noch einmal unseren herzlichsten Dank für diese Reise an Ihn, seine Familie und seine Freunde für diese Unvergessliche Zeit von Michael Baudisch, Sami Bejaoui, Johann Brenner, Andrea & Claudia Gellrich, Markus Heigele, Michael Hesse, Jens Mellar, Matthias Merkle, Philipp Obermayer Thomas Klughammer und René Scholz – Korea in einem Tag!
Markus Heigele & Michael Hesse